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Pro Bahn begrüßt angekündigten Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung
Weitere Verbesserungen vorgeschlagen
Pro Bahn begrüßt den von Thüringer Politikern angekündigten Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung im Abschnitt Weimar-Jena. "Hier wird an einer Stelle investiert, wo einerseits in den letzten Jahren eine erfreulich hohe Nachfrage gewachsen ist. Andererseits sind aber durch Rationalisierung und den auf halber Strecke steckengebliebenen Ausbau betriebliche Probleme entstanden, die die erfolgreiche Entwicklung gefährdet haben", so Bernd Schlosser, Vorsitzender von Pro Bahn Thüringen.
Für den Fahrgastverband ist der Streckenteil ein Arbeitsschwerpunkt: wegen verpaßter Anschlüsse von und zu Zügen des Fernverkehrs, wegen häufig überfüllter Züge und wegen der heruntergekommenen Bahnhöfe Jena-West und Göschwitz gibt es regelmäßig Fahrgastbeschwerden.
Trotz aller Freude über den nun angekündigten zweigleisigen Ausbaus mahnt der Fahrgastverband an, dass weitere Investitionen folgen müssen. So muss zunächst sichergestellt werden, dass nach erfolgtem Bau des zweiten Gleises auch weitere Zugleistungen durch das Land bestellt werden. "Wir würden uns freuen, wenn Herr Trautvetter hierzu klar Stellung bezieht", so der Vorsitzende des Landesverbandes.
Außerdem regt der Fahrgastverband an, über das eingesetzte Wagenmaterial nachzudenken. Die derzeit verkehrenden Triebzüge der Baureihe 612 sind eine wesentliche Ursache der aktuellen Probleme. Sie können mit maximal 3 Einheiten eingesetzt werden, und daher nicht mehr Sitzplätze anbieten. Noch dazu fallen sie öfter aus, wodurch wegen der dann verkürzten Züge die Überfüllung noch zunimmt. Außerdem verhindern die engen Türen mit den steilen Stufen einen zügigen Fahrgastwechsel an den Bahnhöfen, erschwert durch die große Anzahl Fahrräder. An diesen Problemen wird der jetzt geplante Ausbau jedoch nichts ändern. Sie sind aber ebenso wesentlich für den Erfolg der Verbindung. Es sollte daher geprüft werden, ob es nicht kurzfristig möglich ist, einzelne Züge zwischen Jena und Weimar bzw. Erfurt mit Doppelstockwagen zu fahren, wie sie auch auf der Saalbahn verkehren. Die Wagen haben breite Türen und ermöglichen einen schnelleren und komfortableren Fahrgastwechsel. Gleichzeitig erhöhen sie das Sitzplatzangebot und die Anzahl der Stellplätze für Fahrräder.
Rückfragen bitte an Bernd Schlosser (Vorsitzender), Tel.: 036963-20040, E-Mail: b.schlosser@thueringen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Olaf Behr