Pro Bahn sieht durchgehenden Verkehr an Wochenenden als ersten Schritt

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert das Land Thüringen auf, über die Bestellung von Nahverkehrsleistungen auf dem Thüringer Abschnitt der Unstrutbahn zwischen Nebra und Artern an den Wochenenden nachzudenken. "Dies wäre nicht nur eine aus Fahrgastsicht und für den Tourismus wünschenswerte Maßnahme, sondern gleichzeitig vorausschauende und aktive Wirtschaftsförderung", so Bernd Schlosser, Vorsitzender des Thüringer Landesverbandes.

Hintergrund ist die für 2009 vorgesehene Wiederaufnahme der Förderung von Kalisalz bei Roßleben. Dieses Gut ist, soll es nicht zu extensiven Schwerlasttransporten auf der Straße kommen, geradezu prädestiniert für den Bahntransport. "Die Ausschreibung für die Förderung ist bereits erfolgt. Angsichts dessen jetzt stillzusitzen und zuzusehen, wie die Infrastruktur verfällt, wäre verkehrspolitisch in höchstem Grade fahrlässig", so Schlosser.

Mit einem Wochenendverkehr könnte das Land mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: zum einen würde die Infrastruktur für den kommenden Schwerlastverkehr gesichert, zum anderen würde Anwohnern und Touristen zumindest an den Wochenenden wieder ein attraktives durchgehendes Fahrangebot zur Verfügung gestellt. Das Unstruttal ist mit dem Unstrutradweg auch für Fahrradtouristen eine sehr interessante Region; der Transport von Fahrrädern ist mit den nach der Abbestellung des Thüringer Teils ersatzweise verkehrenden Bussen aber nicht mehr möglich. Auch die neu eröffnete Touristenattraktion Arche Nebra ist mit der Bahn nicht direkt zu erreichen.

Eine Bestellung von Wochenendverkehren auf dem Thüringer Abschnitt wäre dabei eine vergleichsweise günstige Maßnahme. Die Strecke ist noch befahrbar, die Bahnsteige sind in Schuß. Nicht zuletzt zu verdanken ist dies der IG Unstrutbahn, die sich vor Ort für die Strecke einsetzt und dabei nicht nur redet, sondern selbst aktiv wird. In 4 Großveranstaltungen hat der rührige Verein in diesem Jahr Verkehr auf die Strecke gebracht und dabei bei notwendigen Ausbesserungen selbst Hand angelegt oder Sponsoren gewonnen. Die Besucherresonanz zeigt, dass die Strecke im Bewußtsein der Bevölkerung lebt. Der Verein hat auch erreicht, dass Sponsoren zur Verfügung stehen, die ohne Kosten für das Land an der Arche Nebra einen Haltepunkt errichten wollen, wenn die Bahn wieder verkehrt. Die Wiederaufnahme des Verkehrs wäre damit nicht zuletzt auch ein Dankeschön an diesen Verein und die Bürger, die sich in ihm engagieren.

Rückfragen bitte an Bernd Schlosser (Vorsitzender), Tel.: 036963-20040, E-Mail: b.schlosser@thueringen.pro-bahn.de
oder Christof Rommel, Tel.: 034671-55880, E-Mail: c.rommel@thueringen.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Olaf Behr